Irritabilität oder erhöhte Reizbarkeit


Irritabilität

Eine erhöhte Reizbarkeit oder Irritabilität gehört zu den häufigen psychischen Beschwerden, die, sofern sie vorüberhegend auftritt, keinen Krankheitswert besitzt. Eine dauerhaft leicht erhöhte Reizbarkeit wird auch als ein Persönlichkeitsmerkmal beschrieben.

Irritabilität ist eine Reaktion unserer Psyche, sie äußert sich häufig als eine Unausgeglichenheit. Irritabilität wird definiert als eine unangemessene, übermäßige Reaktion auf eine leichte Reizung, eine übermäßige Empfindsamkeit. Im Allgemeinen ist das Wohlbefinden gestört.
Eine phasenweise erhöhte Reizbarkeit wird oft als Ausdruck einer normalen Stimmungsschwankung interpretiert. Bereits ein anhaltendes Hungergefühl mit Absinken des Blutzuckerspiegels führt bei vielen Personen zu einer erhöhten Reizbarkeit, die sich sofort nach einer Mahlzeit wieder komplett zurückbildet.

Verschiedene endokrinologische Erkrankungen werden von einer anhaltenden Irritabilität als Symptom begleitet. Es gibt daher zahlreiche potenzielle Ursachen für eine erhöhte Irritabilität.

Mögliche Ursachen

Schlaflosigkeit oder eine Schlafmangel kann neben allgemeiner Müdigkeit zu vorübergehender Irritabilität, verminderter Konzentrationsfähigkeit und Beeinträchtigung der Stimmungslage führen. Auch eine Depression kann die Ursache für eine anhaltende Irritabilität sein. Depressive Patienten berichten, dass sie an mehr als der Hälfte aller Tage bei sich eine auffällig erhöhte Reizbarkeit beobachten. 

Hormonelle Störungen, wie z.B. eine Schilddrüsenerkrankung, das prämenstruelle Syndrom oder chronisch erhöhte Cortisolspiegel infolge von Stress verursachen ebenfalls häufig eine erhöhte Reizbarkeit.

Darüber hinaus liegen Hinweise vor, dass ein Ungleichgewicht von Serotonin zu anderen Neurotransmittern (z.B. Dopamin) im Gehirn zu einer Irritabilität beitragen kann. Insbesondere niedrige Serotoninspiegel bedingt durch einen Tryptophanmangel können eine Irritabilität auslösen.

Auch eine Unterkühlung mit Abfall der Körperkerntemperatur, z.B. infolge von längerem Schwimmen in kaltem Wasser, führt mit einer Latenz von 1 bis 2 Stunden zu einer deutlich erhöhten Reizbarkeit.

Auch bei Patienten mit einer Unterfunktion der Schilddrüse wird diese erhöhte Empfindsamkeit beobachtet. Ein Jodmangel kann bereits vor Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion zu einer Irritabilität führen.

Behandlungsmöglichkeiten

Es liegen Hinweise vor, dass die Irritabilität infolge von Schlafstörungen auf eine Behandlung mit Melatonin anspricht.

Beim prämenstruellen Syndrom, welches durch ein Progesteron/Östrogen-Ungleichgewicht bedingt sein kann, wurde in einer Studie eine signifikante Abnahme der Symptome, einschließlich der Irritabilität, unter der Anwendung einer Progesteron-Creme beobachtet.

Eine erhöhte Reizbarkeit als Folge einer Störung im Serotonin-System kann mit einer Tryptophan-Supplementation über mehrere Wochen behandelt werden. Die Nüchtern-Einnahme von mehr als 2 g Tryptophan als Einzeldosis wird dabei nicht empfohlen. Sie kann in Einzelfällen vorübergehend eine erhöhte Reizbarkeit nach sich ziehen.

Die durch einen Abfall der Körpertemperatur bedingte Symptomatik ist wahrscheinlich auf eine zentrale Erschöpfung der Noradrenalin-Speicher zurückzuführen und spricht auf die Supplementation mit der Aminosäure Tyrosin (als Vorläufersubstanz der Noradrenalin-Synthese) an.

Auch durch den Ausgleich eines bestehenden Jodmangels ist in Einzelfällen eine kausale Therapie der erhöhten Reizbarkeit möglich. 
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